Vorderladergruppe Hülsen
Vorderladergruppe Hülsen

Chronik der Vorderladerschützen von Hülsen

 

Wie alles anfing:

 

Horst Bömeke schoß 1971 auf der Waffenbörse in Stuttgart mit einer ausgestellten Waffe Namens ''Kentucky Rifle".

Danach war bei ihm Hopfen und Malz verloren.....

Oder Pulver und Blei?

 

Es krachte und stank fürchterlich nach faulen Eiern und schwarze Finger bekam man auch.

Zu dieser frühen Replikazeit gab es noch keine anderen Waffen außer der Kentucky Rifle und der Kentucky Pistole auf dem Markt.
Sie wurden in Italien hergestellt und kosteten 248,- DM pro Stück.

Es gab auch nur die Schwarzpulversorte 'F'.

 

Im August 1971 fuhr Horst Bömeke mit seiner Frau Waltraud und Karl-Heinz Laske mit seiner Mutter  nach Schwäbisch Hall zum internationalen Vorderladerschießen.

Es musste also eine Kentucky her.

Pulver gab es keins, da keine Erlaubnis vorhanden war.

 

Woher auch ?

Prüfungen gab es erst viel später durch das Gewerbeaufsichtsamt Cuxhaven.

Sie besorgten sich auf Umwegen aus Frankreich importierte und hier in Deutschland noch freie Pulverpresslinge.

 

Dann fehlte ihnen zu ihrem Glück nur noch ein Schießstand in Heimatnähe.

Horst Bömeke und Karl Nordmeyer zogen umher wie die Wanderprediger.

Karl-Heinz Laske kam auch dazu.

Sie tauchten überall da auf, wo es Schießstände für Großkaliber gab und versuchten eine

Schießerlaubnis zu bekommen.

 

Sie waren u.a. in Liebenau, Walsrode, Dorfmark, Verden und fragten auch in Hülsen nach.

Den damaligen Schießwart Gustav Brockmann konnte Karl-Heinz Laske mit seiner Begeisterung und dem fundierten Wissen über das Vorderladerschießen überzeugen und sie bekamen probeweise die Erlaubnis, auf eine Standscheibe zu schießen.

Ein Schaden an den Zuganlagen wäre auch zu teuer geworden.

 

Auf dem Schützenfest 1972 konnte Karl-Heinz Laske Uwe Roth für das Schwarzpulverschießen begeistern.

Danach schafften es beide gemeinsam, das Interesse auch bei anderen Schützen zu wecken.

 

SO KONNTE AM 27.07.1972 DIE GRUPPE DER VORDERLADER IN HÜLSEN GEGRÜNDET WERDEN.

 

Die Gründer zu dieser Zeit waren:

Horst Bömeke, Karl-Heinz Laske, Uwe Roth, Klaus Hartmann, Peter Hartmann und Rolf Lamberty sowie Walter Lohmann, die beide leider schon verstorben sind.

 

Das war 3 Jahre, bevor diese Disziplin offiziell in die Schießsportordnung aufgenommen wurde.

Nachdem die Waffe, der Schießstand und die inzwischen beschafften Komponenten vorhanden waren, konnte das Schießen beginnen.

 

Horst Bömeke und Uwe Roth wagten das Abenteuer „ Vorderladerschießen".

Eine Scheibe war vorhanden,

 

ABER...

 

die Kugeln waren zu klein, das Pflaster zu dünn, die Zündhütchen aus Messing zu hart und hatten zu viele Versager, die Presslinge zündeten schlecht und waren zu schwach.

 

So luden sie 2 Presslinge ins Gewehr und hatte nach jeweils 10 Schüssen die Nase voll.

Der Rückschlag war enorm und nicht gewohnt.

Der Bluterguss an der Schulter konnte sich auch sehen lassen.

Trotzdem war die Begeisterung ungebrochen und hat auch bei den in den Jahren neu dazugekommenen Schützen bis heute nicht nachgelassen.

 

In der Zeit von 1972 bis heute gab es in der Hülsener Vorderladergruppe in den verschiedensten Disziplinen Teilnehmer an deutschen Meisterschaften, Sieger und gute bis sehr gute Ergebnisse bei Landesmeisterschaften, Kreismeisterschaften sowie Rundenwettkämpfen.

Auch bei anderen Schießveranstaltungen waren und sind sie bis jetzt erfolgreich.

 

Mittlerweile gibt es auch einige, die als sogenannte ``Warmduscher im Hotel ``an verschiedenen Westerntreffen z.b. in Verden, Schwäbisch Hall oder Pullman City in historischer Kleidung teilnehmen.

 

2012 feierten wir unser 40 jähriges Jubiläum.

Unser 6. Traditionsschießen fand vom 11.07. – 15.07.2012 zum ersten Mal

mit einem Westernlager auf dem Dorfgemeinschaftsplatz am Schützenhaus in Hülsen statt.